Unter E-Portfolio wird eine digitale Sammlung von “mit Geschick gemachten Arbeiten“ (=lat. Artefakte) einer Person, die dadurch das Produkt (Lernergebnisse) und den Prozess (Lernpfad/Wachstum) ihrer Kompetenzentwicklung in einer bestimmten Zeitspanne und für bestimmte Zwecke dokumentieren und veranschaulichen möchte, verstanden. Die betreffende Person hat die Auswahl der Artefakte selbstständig getroffen, und diese in Bezug auf das Lernziel selbst organisiert. Sie (Er) hat als Eigentümer(in) die komplette Kontrolle darüber, wer, wann und wie viel Information aus dem Portfolio einsehen darf (vgl. Hilzensauer & Hornung-Prähauser 2005).
E-Portfolios sind also weit mehr als eine „digitale Bewerbungsmappe“, nämlich zugleich eine Methode für selbst gesteuertes Lernen UND ein digitales Lernwerkzeug: Hyperlinks, webbasierte Lernumgebungen und neue Publizierungswerkzeuge fürs Internet unterstützen die Speicherung einer Vielzahl von Artefakten, die Verknüpfung derselben mit Lernzielen und ermöglichen flexible Darstellungsmethoden. E-Portfolios sind ein Werkzeug zur strukturierten Sammlung, Speicherung und Darstellung sowohl des „Weges“ (Bemühungen, Fortschritte) als auch des „Zieles“ (Wissenszuwachs, Aufbau von Fach-, Methoden- oder Sozialkompetenzen) mittels digitaler Informationsobjekte. Portfolio-Artefakte sind z. B. Lernzielvereinbarungen, Arbeitsaufträge, Aufsätze, Projekt- bzw. Seminararbeiten, Reflexionen, Portfoliokriterien, verbale und non-verbale Beurteilungen, Zeugnisse, Zertifikate, Preise usw.
Die technologieunterstützte Portfoliomethode lässt sich in folgende Prozesse unterteilen, die sich kontinuierlich wiederholen und auch in einer anderen Reihenfolge ablaufen können (siehe folgende Abbildung aus Hilzensauer & Hornung-Prähauser 2005):